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„Was blüht in meinem Weinberg?„

Die Vorträge und Materialien des Workshops am 10.02.2017 im Überblick:

Regio-Saatgut – Was ist das? (Angela Holly-Keelan)
Projektvorstellung und Status Quo (Anne Buchsbaum)
Die typische Flora der Moselweinkulturlandschaft (Sita Eschemann)
Empfehlungen aus der Praxis für Rebzeilenbegrünung (Elmar Kohl)

ergänzendes Material:

Workshop "Was blüht denn da?", Bernkastel-Kues 10.02.2017

Sehr interessiert lauschten die zahlreichen Zuhörer den neuen Informationen zum Thema Begrünung der Rebzwischenzeilen und Säume.

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e. V. informierte in einem Workshop am 10. Februar 2017 im Steillagenzentrum des Dienstleistungszentrums Mosel in Bernkastel-Kues über einen weiteren Meilenstein des Projektes „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt„. In dieser Veranstaltung wurden die Blühpflanzenarten vorgestellt, die ab dem Frühjahr 2017 zur Aussaat für Saum- und Rebzeilenbegrünung verwendet werden sollen und nun für die teilnehmenden Winzerbetriebe als Saatgutmischung zur Verfügung stehen. Die gut 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten dabei auch eine Arbeitsmappe, in der die standorttypischen heimischen Blühpflanzenarten mit Foto und Beschreibung portraitiert sind. Diese „Pflanzensteckbriefe„ stehen hier zum Download bereit.

Das Saatgut für die Zwischenzeilenbegrünung wird durch interessierte Winzerinnen und Winzer in deren Rebflächen ab März 2017 in jeder zweiten Zwischenzeile ausgebracht. Die Verwendung dieser speziell zusammengestellten Blühmischung zielt auf ein erhöhtes Blütenangebot ab, wodurch davon abhängige Tierarten gefördert werden. So finden z. B. bestäubende Insekten, die für die Landwirtschaft eine große Rolle spielen, ausreichend Nektar- und Futterpflanzen.

Die beiden Projektleiterinnen, Agraringenieurin Angela Holly-Keelan und Landespflegerin Anne Buchsbaum, informierten über die Ziele und den Status Quo des Projekts und stellten insbesondere die Entwicklung der Saatgutmischung vor. Hier spielten die Integrierbarkeit der Begrünung in die Bewirtschaftung der Rebflächen und in die Pflege der Randbereiche sowie die Herkunft des Saatguts aus der Region die wesentliche Rolle. Aber auch Eigenschaften wie Wurzeltiefe, Wuchshöhe und Konkurrenzverhalten waren bei der Zusammenstellung der Saatgutmischung wichtige Kriterien. Die Informationen zum Regio-Saatgut finden Sie hier; die Projektvorstellung steht hier zum Download bereit.

Die Agraringenieurin Sita Eschemann stellte verschiedene Lebensräume im Moseltal und dabei insbesondere den Lebensraum Weinberg aus botanischer Sicht vor. Sie bewertete in ihrer ökologischen Betrachtung die ausgesuchten Pflanzen für die Zwischenzeilenbegrünung durchweg als gut geeignet. Den Vortrag hierzu finden Sie hier.

Ein Kernpunkt der Informationsveranstaltung war für die Winzerinnen und Winzer ein praxisorientierter Vortrag über Erfahrungen zur Aussaat und Pflege von Rebzeilenbegrünungen, der wertvolle Informationen zu den Arbeitsgängen, zu welchem Zeitpunkt sie durchgeführt werden sollten sowie zu einsetzbaren Maschinen und Anbaugeräten lieferte. Der Referent, Winzermeister und Sachverständiger Elmar Kohl, erprobt seit mehr als drei Jahrzehnten im Dienst des DLR Mosel die Möglichkeiten der Zwischenzeilen­begrünung und deren arbeitswirtschaftliche und technische Aspekte in Feldversuchen. In der anschließenden regen Diskussion stand er Rede und Antwort zu den zahlreichen Fragen der hochinteressierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Vortrag von Elmar Kohl steht hier zum Download bereit.

Im Rahmen des Moselprojektes wird den Winzerinnen und Winzern das Saatgut für die ganzjährige Zwischenzeilenbegrünung und für die Aufwertung von Säumen mit standorttypischen Blühpflanzen zur Verfügung gestellt. Der mit Ansaat und Pflege verbundene Aufwand wird durch das Moselprojekt entschädigt. Ziel ist es auch, für die Zukunft Erfahrungen über Eignung der Blühmischung und arbeitswirtschaftlichen Kostenaufwand zu gewinnen.

Kontakt

Gefördert bis Dezember 2020 durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.