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Saumstrukturen in
Steil- und Steilslagen

Das Moselprojekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zum Erhalt der einzigartigen Weinkulturlandschaft des Moseltales zu leisten. An der Mittel- und Untermosel werden in den Jahren 2015 bis 2020 punktuell folgende Maßnahmen umgesetzt, die die Arten- und Lebensraumvielfalt im Steil- und Steilstlagenweinbau fördern und dabei in die Weinproduktion integrierbar sind.

Ein kurzer Einblick in einen zirpenden Weinberg:

  • Saumstrukturen in Steil- und Steilstlagen

Förderung von Selbstbegrünung

SaumstrukturBlütenreicher Saum

Die regionaltypische Flora wird erhalten, indem eine mittel- bis langfristig stabile Selbstbegrünung vorhandener Saumstrukturen gefördert wird. Damit wird gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Vernetzung der Lebensräume von Fauna und Flora geleistet. Die Saumstrukturen werden jährlich gemäht, anschließend wird das Mahdgut abgeräumt. Eine Staffelmahd, bei der die Fläche partiell mit zeitlichen Abständen bearbeitet wird, sichert zumindest auf Teilflächen Blühaspekt und Pflanzenstrukturen. Der Zeitpunkt der Mahd wird in Absprache mit dem Projekt je nach Fläche individuell festgelegt. Treten “Problemunkräuter” auf, kann kurzfristig bzw. einmalig eine vorgegebene Begrünungsmischung mit standortangepassten und autochthonen Arten angesät werden.

Diese Maßnahme kann in Steil- und Steilstlagen umgesetzt werden.

Mehr Informationen zum Vorgehen bei Ansaat und Pflege und zu den wichtigsten verwendeten Pflanzenarten in den Saatgutmischungen des Moselprojekts finden Sie hier:

👍Moselprojekt_Hinweise zu Ansaat und Pflege Zwischenzeilen- und Saumbegrünung

Die 👍Pflanzensteckbriefe portraitieren häufige in der Mosel-Weinkulturlandschaft vorkommende Blühpflanzen. Sie sind Bestandteil der Saatgutmischungen des Projekts geworden.

Erfahrungen aus dem Projekt

Saatgutmischungen für mehr Blühvielfalt in Säumen
Im Laufe des Sommers wurden im Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt„ des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau die für die Erhöhung der Blühvielfalt in den Rebzwischenzeilen und Säumen vorgesehenen Saatmischungen entwickelt. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) – Steillagenzentrum Bernkastel, Biotopberatern und Pflanzensoziologen. Bei der aus 28 Arten bestehenden Saatgutmischung für die Zwischenzeilenbegrünung wurden Aspekte wie Wuchshöhe, Regenerationsfähigkeit, Bodenbedeckung, Nährstoff- und Wasserbedarf und natürlich auch die Bedeutung als Nektar- und Futterpflanze für Insekten berücksichtigt. Für die Saummischung wurden weitere 17 Pflanzen ausgesucht, die auch etwas größer werden dürfen. Für Säume können auch beide Saatmischungen kombiniert werden.

Für die Säume sind beispielsweise Flockenblumen, Salbei-Gamander, Silberfingerkraut und Pastinak vorgesehen.

Auf dem Saatgutmarkt sind manche Arten nicht oder nicht in ausreichender Menge als Regio-Saatgut verfügbar. Regio-Saatgut bedeutet, dass beispielsweise für das Moselprojekt nur Saatgut aus Rheinland-Pfalz und einigen angrenzenden Randgebieten verwendet werden darf.

Die Saatgutmischungen wurden im Lauf der Projektjahre weiterentwickelt. Keimverhalten und Verfügbarkeit des Saatguts sowie die Wüchsigkeit der Pflanzen waren hierbei wichtige Kriterien. Die im Jahr 2020 zum Projektende “finalen” Saatgutlisten finden Sie hier:

1 bis 1,5 g Saatgut werden pro Quadratmeter ausgebracht. Für die Ansaat wird die Samenmischung im Verhältnis 4:1 mit Maisstrohhäcksel ergänzt, da sie so gleichmäßiger auszubringen ist.

Hinweise zu den Landesprogrammen:

Bei der Umsetzung dürfen die naturschutzfachlichen Anforderungen der EULLa-Progamme nicht unterschritten werden.

Kontakt

Gefördert bis Dezember 2020 durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.