Das Moselprojekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zum Erhalt der einzigartigen Weinkulturlandschaft des Moseltales zu leisten. An der Mittel- und Untermosel werden in den Jahren 2015 bis 2020 punktuell folgende Maßnahmen umgesetzt, die die Arten- und Lebensraumvielfalt im Steil- und Steilstlagenweinbau fördern und dabei in die Weinproduktion integrierbar sind:
Floristische Hotspots
Sammeln, Vermehren und Ausbringen typischer Weinbergs-Wildpflanzen auf Rand-, Rest- und Zwickelflächen
Fotos: Auspflanzen von Rheinischem Hügelfingerkraut in Hatzenport, Bericht sh. unten.
Um die regionaltypische Flora zu erhalten und so genannte Trittsteinbiotope zu schaffen, wird regionales Saatgut von autochthonen Charakterarten der Weinbergsbegleitflora gesammelt und in kleinen Vermehrungsbeeten in der Region vermehrt. Daraus neu gewonnenes Saatgut wird auf geeigneten Standorten in der Weinkulturlandschaft ausgesät.
Durch die (Wieder-)Ansiedelung typischer Weinbergs-Wildpflanzen entstehen artenreiche “Hotspots”, die durch gezielte Pflegemaßnahmen wie Mahd oder Walzen erhalten werden. Herbizide kommen nicht zum Einsatz.
 
Diese Maßnahme kann auf Rand-, Rest- und Zwickelflächen innerhalb der bewirtschafteten Weinkulturlandschaft umgesetzt werden.
Erfahrungen aus dem Projekt
Saatgut- und Lauchvermehrung – von der Mosel für die Mosel
Über den ganzen Sommer  2016 haben Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter des Projekts „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt„ Samen regionaltypischer Blühpflanzen in den Weinbergslagen der Mosel gesammelt. Im folgenden Frühjahr hat ein Teil des Saatguts bereits den Weg in die Erde gefunden: Vier teilnehmende Winzerinnen und Winzer haben Saatbeete angelegt und sorgen nun dafür, dass eine neue Pflanzengeneration heranwächst.
Das Sammeln und Weitervermehren des autochthonen, d.h. aus der Region stammenden Saatguts geht dadurch in den nächsten Jahren leichter von statten. Gleichzeitig wird dadurch die Artenvielfalt gefördert: Kohllauch, Skabiosenflockenblume, Ackerwitwenblume, Weiße Lichtnelke, Gelber Wau und Gewöhnliches Leinkraut werden als typische Vertreter der Weinbergsbegleitflora zukünftig häufiger anzutreffen sein. Mit den Vermehrungsbeeten erhöht sich die Vielfalt bereits im Jahr nach der Ansaat deutlich. Das Saatgut steht interessierten Winzerinnen und Winzern und der Bevölkerung zur Verfügung.
Die moseltypischen Laucharten können teilweise mit Brutzwiebeln vermehrt werden, dies ist jedoch eine langwierige und von ausreichend Niederschlägen abhängige Prozedur. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die kleinen Lauchpflänzchen mit Weißem Mauerpfeffer zu vergesellschaften. 
                                                                          Biodiversität im Saatbeet
Eine professionelle Saatgutvermehrung im großen Stil erfordert ebene, maschinell bearbeitbare Flächen.
Kinder von Aussiedlern kehren zurück – Koblenz, 30.06.2016
Das Rheinische Hügelfingerkraut ist in Rheinland Pfalz – und weltweit nur hier – zu Hause. Es kommt ausschließlich an verschiedenen Standorten im Mittelrheintal, an der Untermosel und an der Ahr vor. Die Pflanze ist demnach das, was die Botaniker als Endemiten bezeichnen. Nun kehrten die Nachkommen der Aussiedler wieder in die Hatzenporter Hänge zurück: Lesen Sie hier den vollständigen Bericht.