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Steillagenweinbau schafft Vielfalt –
Das Moselprojekt

Aktuell

Die sechsjährige Laufzeit des Moselprojekts endet zum 30.12.2020. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl von veröffentlichten Informationen aus der Projektlaufzeit.

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Broschüre “Steillagenweinbau schafft Vielfalt” – Flora, Fauna und Artenvielfalt im Fokus

Einen Einblick in die Artenvielfalt der Moselregion gibt die Publikation des Projekts „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt“. Der Naturraum Moseltal, seine Weinkulturlandschaft und exemplarisch je 15 Tier- und Pflanzenarten als wichtige Leitarten der Moselregion werden in der 100-seitigen Broschüre beschrieben. Ergänzend dazu können die Leserinnen und Leser sich über die aus der Maßnahmenumsetzung des Moselprojekts gewonnenen Erkenntnisse informieren: Saatgutmischungen werden vorgestellt und Tipps für die vielfaltsfördernde Bewirtschaftung von Rebflächen, Säumen, Hausgärten und öffentliche Grünflächen gegeben.

Der folgende Link ermöglicht den Download:

Steillagenweinbau schafft Vielfalt_12_2020_BWV

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Steigende Artenzahlen nachgewiesen 

Im Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ werden von Winzerinnen und Winzern zahlreiche produktionsintegrierte Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im Weinberg umgesetzt, wie z.B. Ansaaten mit einheimischen standortgerechten Blühpflanzen in Rebgassen oder an Säumen, das Herstellen und Anbringen von Nisthilfen und das Offenhalten von Rebbrachen. Parallel untersucht ein Biologenteam auf 20 Projektflächen, ob die Maßnahmen Einfluss auf die Artenvielfalt haben. Auf diesen Flächen erfolgt eine Aufnahme aller krautigen Blühpflanzen, Gehölze und Farne. Außerdem werden in vier Durchgängen die Arten- und Individuenzahlen der tagaktiven Falter, Heuschrecken, Wildbienen und Reptilien erhoben.

Im Vergleich der Monitoring-Jahre 2016, 2018 und 2019 ist eine positive Tendenz bezüglich der Wirkung der Maßnahmen auf die Biodiversität im Weinberg festzustellen.  Der Vergleich der drei Vegetationsperioden lässt keine Aussagen zu signifikanten und damit statistisch belastbaren Veränderungen zu, da sich die Untersuchungsflächen jeweils stark voneinander unterscheiden. Dennoch zeichnen sich deutliche Trends ab: 

  • Im Jahr 2016 wurden auf allen Monitoringflächen insgesamt 348 verschiedene Arten von krautigen Blühpflanzen, Farne und Gehölzen gezählt, im Jahr 2018 waren es 363 und im Jahr 2019 konnten 394 verschiedene Pflanzenarten auf den 20 untersuchten Flächen erfasst werden.
  • Im Jahr 2016 wurden 44 Arten tagaktiver Falter kartiert, im Jahr 2018 waren es 43 verschiedene Arten. Im Jahr 2019 konnten 40 Arten tagaktiver Falter erfasst werden.
    Der Rückgang ist vermutlich den extremen Trockenphasen der beiden vorangegangenen Jahre zuzuschreiben. Mangels blühender Strukturen und vertrockneter Raupenfutterpflanzen in den Hochsommermonaten wurden die Populationen insbesondere der Falterarten, die im Spätjahr fliegen, geschwächt.
  • 2016 wurden 18 verschiedene Heuschreckenarten nachgewiesen, im Jahr 2018 waren es 20 und im Untersuchungsjahr 2019 konnten 22 verschiedene Heuschreckenarten auf den Projektflächen erfasst werden. Dabei waren die Offenlandarten die Gewinner. Zu den seltenen und gefährdeten Arten gehören an der Mosel die Rote und Blaue Ödlandschrecke, die Steppen-Sattelschrecke, die Westliche Beißschrecke und der Steppen-Grashüpfer.
  • Bei den Beobachtungsgängen im Jahr 2016 konnten drei Reptilienarten festgestellt werden, im Jahr 2018 waren es fünf, im Jahr 2019 war die Zahl der aufgefundenen Reptilien wieder bei drei, und zwar wurden die Mauereidechse, Zauneidechse und Schlingnatter nachgewiesen.  Ringelnatter und Waldeidechse, die im Jahr 2018 die Fundliste bereicherten, konnten 2019 nicht gesichtet werden.
  • Auch bei den Wildbienen ist die Tendenz positiv: Im Vergleich zu 114 Wildbienenarten im Jahr 2016 wurden zwei Jahre später 123 verschiedene Arten gefunden, im Jahr 2019 waren es dann 124 Arten. Interessanterweise konnten nie alle der insgesamt 169 Wildbienenarten, die im Zuge der Untersuchungen des Projekts gefunden wurden, komplett in einem Jahr erfasst werden. Auf 85 Prozent der Monitoringflächen war die Zahl der Arten im zweiten Erfassungsjahr 2018 deutlich höher, auch konnten bei den vier Bestandsaufnahmen 2018 vergleichsweise um 70 Prozent mehr Wildbienenindividuen als 2016 gesichtet werden. Dieser Trend setzte sich nicht fort, im Jahr 2019 lag die Zahl der Individuen dann rund 50 Prozent über der Zahl der Wildbienenindividuen von 2016.  Die Monitoringflächen an der Untermosel weisen auf Grund ihrer Strukturvielfalt hohe Artenzahlen auf: Hier konnten im Jahr 2018 bis zu 43 Wildbienenarten auf einer 0,5 ha großen Monitoringfläche gefunden werden, im Jahr 2019 waren es bis zu 41 verschiedene Arten.
  • Bemerkenswert ist, dass auf den der natürlichen Sukzession unterliegenden Rebbrachen die Zahl der Pflanzenarten um etwa 11 Prozent innerhalb von zwei Jahren zurückgegangen ist, während die Zahl der Pflanzenarten auf gepflegten Brachen im gleichen Zeitraum um etwa 11 Prozent angestiegen ist.

Die untenstehende Tabelle veranschaulicht die  Ergebnisse der Untersuchungen der Jahre 2016,  2018 und  2019. 

Das Moselprojekt-Team freut sich sehr über diese Entwicklung und dankt insbesondere den Winzerinnen und Winzern, auf deren Flächen die Untersuchungen durchgeführt werden konnten.

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Großes Interesse an Abschlusstagung

Das „Moselprojekt“ des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau (Koblenz) geht nach bald sechs Jahren Laufzeit zu Ende. Am 12. November 2020 fand die Abschlusstagung des Projekts in Form einer Videokonferenz statt – 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten die Präsentation der Projektergebnisse und die Informationen über andere regionale Projekte, die sich mit Biodiversität, Klimaschutz und Weinkulturlandschaft befassen.

Weinbaupräsident Walter Clüsserath schilderte eingangs in seiner Begrüßungsansprache, wie sich das Denken im Berufsstand in den letzten Jahren geändert hat. „Heute ist es ganz anders als noch vor zehn Jahren, heute lassen wir in den Weinbergen Beikräuter wachsen. Wir Winzerinnen und Winzer wissen jetzt, dass wir damit Bodenbildung, Erosionsschutz, Insektenvielfalt und Nützlinge im Weinberg auf einmal erreichen! Jetzt sind die Moselweinberge auch im Winter grün!“

Auf der Tagung stellte die Projektleiterin Anne Buchsbaum-Sehn die Erkenntnisse aus dem Projekt dem Publikum über Video-Schaltung dar. Sie berichtete über die Art der Maßnahmen, deren Umsetzung und die erzielten Ergebnisse. Steillagenweinbau schafft Vielfalt – davon konnten sich in der Abschlusstagung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand der aussagekräftigen Fotos und der präsentierten Monitoring-Ergebnisse des Biologenteams immer wieder selbst überzeugen. So waren zum Beispiel die Artenzahlen der Pflanzen, Wildbienen, tagaktiven Falter, Heuschrecken und Reptilien im Projektzeitraum auf 20 Untersuchungsflächen deutlich höher als vorher. Zur Förderung der biologischen Vielfalt wurden unter anderem Rebgassen dauerhaft begrünt, blühende Säume angelegt und Rebbrachen freigestellt. Eine Winzerin und zwei Winzer legten in Videoaufnahmen ihre Motivation zur Teilnahme am Projekt dar und zeigten die Maßnahmen auf ihren Projektflächen.

Sechs weitere Referentinnen und Referenten stellten ihre spannenden Projekte in den Themenfeldern Biodiversität, Weinbau, Weinkulturlandschaft, Landschaftspflege, Klimaschutz und Tourismus vor. Die biologische Vielfalt hat einen unschätzbaren Wert für das Ökosystem, das Wohlbefinden des Menschen, den Tourismus und den Klimaschutz. „Man kann nur schützen was man kennt“ – das war eine Aussage, die gleich von mehreren Vortragenden getroffen wurde. Deshalb ist es so wichtig, alle Alters- und Bevölkerungsgruppen mit ins Boot zu nehmen und sie über Pflanzen- und Tierarten und spezifische Lebensräume zu informieren und auch Möglichkeiten zu nennen, wie alle etwas für die biologische Vielfalt tun können. Dazu gehören beispielsweise auch Informationsschriften wie die „Kompaktinformationen“ des Moselprojekts.

Gastreferenten waren:

  • Professor Dr. Ilona Leyer, Hochschule Geisenheim, hob die Bedeutung von Strukturen in der Kulturlandschaft hervor und berichtete über das Biodiversitätsprojekt zu querterrassierten Weinbergen „BioQuis“.
  • Dr. Juliane Schmidt und Lea Jäger, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) – Steillagenzentrum Mosel, zeigten Ergebnisse des Forschungsprojekts “Biodiversität in Weinbausteillagen – Wechselwirkungen zwischen Steillagenbewirtschaftung und Biodiversität unter Berücksichtigung der Ressourcensicherung”
  • Jens Niewind, Uni Trier, stellte das Projekt „Mosel AdaptiV“ vor, in dem es um die Erhöhung der Kompetenz zur Anpassung an Klimaveränderung am Beispiel der von Tourismus und Weinbau geprägten Moselkommune Traben-Trarbach geht.
  • Simone Röhr, Geschäftsführerin der Regionalinitiative Mosel, berichtete aus ihrem umfassenden Aufgabengebiet. Die Regionalinitiative Mosel ruht auf sechs Säulen – darunter „Natur und Landschaft“ – und hat das Anliegen, Menschen für die Region Mosel zu begeistern.
  • Martina Engelmann-Hermen, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) – Steillagenzentrum Mosel, stellte die Initiative Lebendige Moselweinberge und ihre Aktivitäten zur Umweltbildung vor. Diese haben zum Ziel, Menschen zu motivieren, die Artenvielfalt wahrzunehmen und sich dafür einzusetzen.

Das Moselprojekt-Team dankt allen Referentinnen und Referenten des Tages für die ausgezeichneten Vorträge und dem äußerst interessierten Publikum für die wertvollen Dialoge während der Tagung.

Alle Präsentationen finden Sie hier zum Download:

Buchsbaum-Sehn_BWV_Moselprojekt_ Maßnahmen und Ergebnisse

Leyer_Querterrassierung_was bringts für Biodiv und ÖSL_HS Geisenheim

Schmidt_Jäger_Biodiversität in Weinbausteillagen_DLR Mosel

Röhr_Regionalinitiative Faszination Mosel

Niewind_Mosel AdapTiV

Engelmann-Hermen_Umweltbildung Lebendige Moselweinberge

Engelmann-Hermen_Umweltbildung_Text_Lebendige Moselweinberge


„Kompaktinformationen Mosel-Weinkulturlandschaft“ erschienen

Wissenswertes zum Moselprojekt und zur Artenvielfalt ist ab sofort in den “Kompaktinformationen Mosel-Weinkulturlandschaft“ zu finden. Die am
01. Oktober 2020 veröffentlichten Kompaktinformationen sind beim Betrachten, Durchwandern oder auch beim Führen von Gästen durch die Mosel-Weinkulturlandschaft hilfreich. Insgesamt 18 in sich abgeschlossene kurze Kapitel beleuchten die verschiedenen Aspekte der biologischen Vielfalt in der Weinkulturlandschaft.

Beschrieben werden außerdem die Maßnahmen, die in den Jahren 2015 bis 2020
von rund 40 Winzerinnen und Winzern sowie zehn lokalen Akteuren, beispielsweise Vereinen, im Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt“ auf Steillagenflächen umgesetzt werden. Entlang der Mosel, auf einer Länge von etwa
120 Flusskilometern zwischen Winningen und Dhron, werden in Steillagen-Rebflächen Zwischenzeilen und Säume mit artenreichen mehrjährigen Blühmischungen aus gebietsheimischen Wildpflanzen angesät, Strukturelemente wie Nisthilfen errichtet und Rebbrachen offengehalten. Ziel ist es, die Artenvielfalt zu fördern, die Weinberge naturschonend zu bewirtschaften und ein Bewusstsein für die Einzigartigkeit der Lebensraum- und Artenvielfalt in der Mosel-Weinkulturlandschaft zu schaffen.

Die Kompaktinformationen stehen ausschließlich in digitaler Form zur Verfügung.

Der folgende Link ermöglicht den Download:

Kompaktinformationen_Mosel-Weinkulturlandschaft

 

„36 BITs – Bewohner in Trockenmauern“

36 Bewohner in, auf und am Fuß von Trockenmauern der Weinkulturlandschaft werden im neuen vierseitigen Faltblatt „36 BITs – Bewohner in Trockenmauern“ vorgestellt. Diese Tiere und Pflanzen sind in den Weinbauregionen an Nahe, Mosel, Mittelrhein und Ahr überall anzutreffen. Die Artenübersicht ist der ideale Begleiter für Wanderungen durch den Weinberg und steht zum Download zur Verfügung. Sie ergänzt die bereits erschienenen “36 VIPS – Very Important Plants” der Weinkulturlandschaft Mosel.
36 BITs_Bewohner in Trockenmauern_07_2020 

Vorgestellt werden regionaltypische Tierarten, die mit ein wenig Geduld an Trockenmauern beobachtet werden können. Manche sind sonnenhungrig und wärmeliebend wie die Reptilien, Zebra-Springspinne und einige Wanzenarten, andere leben eher im Verborgenen in dunklen, feuchten Spalten und Hohlräumen. Dazu gehören Asseln, Tausendfüßer und Spitzmäuse. Erd- und Steinhummel legen ihre Nester oft in Hohlräumen an der sonnenabgewandten Seite der Mauern an und sind beim Einfliegen in die Spalten zu beobachten.

Bereits im Jahr 2019 wurden in ähnlicher Aufmachung die “36 VIPs (“Very Important Plants”) veröffentlicht, hierzu der Link zum Download:

     36 VIPs Weinkulturlandschaft

Das Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau hat zum Ziel, diese Vielfalt der Flora und Fauna gemeinsam mit Winzerinnen und Winzern zu fördern.

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Moselprojekt erneut als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Im Rahmen dieser UN-Dekade werden Projekte ausgezeichnet, die sich in vorbildlicher Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e. V. erhielt diese Auszeichnung für sein im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durchgeführtes Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt“ im Januar 2018.

Erfreulicherweise wurde das Projekt nun in seinem letzten Projektjahr erneut als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird Projekten, die sich in ihrer Laufzeit deutlich weiterentwickelt haben, zugesprochen.

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Bienen und Artenvielfalt – das gibt es in den Moselweinbergen zu sehen!

Flora und Fauna haben hier von Natur aus große Artenvielfalt zu bieten, denn hier treffen unterschiedliche Lebensbereiche auf engem Raum zusammen. Im Lauf der jüngeren Erdgeschichte sind außerdem Pflanzen und Tiere aus anderen europäischen oder asiatischen Regionen eingewandert oder nach Eiszeiten geblieben. In jüngster Zeit kommen auf Grund der Klimaerwärmung weitere Einwanderer aus Süddeutschland hinzu, sie wandern beispielsweise über das Mittelrheintal in das Moseltal ein.

Aber auch die Winzerschaft sorgt für Artenvielfalt: Auf den Maßnahmenflächen des „Moselprojekts“ wird Vielfalt gefördert. Das kann man gerade jetzt gut erkennen, denn jetzt blühen die Saum- und Rebgassenbegrünungen an und in den Weinbergen.

Im Rahmen des „Moselprojekts“ führen 40 Winzerinnen und Winzer Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt auf etwa 34 Hektar Fläche durch. Mittlerweile stehen auch 22 Nisthilfen für Wildbienen an Rebflächen. Anhand dieser wird auch Schülerinnen und Schülern das Thema Biodiversität und Wildbienen am praktischen Beispiel erläutert, Hierfür kooperieren Grundschulen mit dem Projektteam.

 

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NaturErlebnisBegleiter sind Botschafter der Artenvielfalt

Eine Fachtagung des Projekts „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt“  wandte sich am 28. Januar 2020 an den Kreis der NaturErlebnisBegleiter Mosel. Sie sind, gemeinsam mit den Kultur- und Weinbotschaftern und allen Weinbaubetrieben an der Mosel die Botschafter, die der Bevölkerung und den Gästen die Schätze der Weinkulturlandschaft Mosel vermitteln können. Artenvielfalt in Flora und Fauna und welche Möglichkeiten es gibt, diese mit produktionsintegrierten Maßnahmen zu fördern, waren deshalb Themen der Tagung. Außerdem kamen Themen zur Sprache, die seitens der Gäste immer wieder an NaturErlebnisBegleiter herangetragen werden: Welche Folgen hat der Klimawandel auf den Weinbau? Was bedeutet das Verbot glyphosathaltiger Herbizide für den Weinbau? Welches Tier, welche Pflanze ist das? Die gutbesuchte Tagung konnte durch erstklassige Referenten viel Wissenswertes bieten. Die einzelnen Vorträge sind über die unten stehenden Links abrufbar. Der Vortrag über „Wanzen im Weinberg“ ist aus urheberrechtlichen Gründen reduziert abgebildet. An Stelle des Vortrags über „Glyphosateinsatz im Weinbau“ ist hier eine entsprechende textliche Ausarbeitung des gleichen Verfassers abzurufen (Thema Bodenpflege).

Das Projekt-Team dankt allen Referenten für die hervorragenden Vorträge (sh. auch Möglichkeit zum Download) und den Tagungsteilnehmern für ihr großes Interesse.

Moselprojekt_Anne Buchsbaum-Sehn

Weinbau im Klimawandel_Eric Lentes

Essbare Heilkräuter im Weinberg_Monica Laurent

Wanzen im Weinberg_Helga Simon

Bodenpflege_Dr. Edgar Müller

 

Biodiversität in der Winzerausbildung

Klimakrise, Landwirtschaft und Artensterben – diese Themen beherrschen zurzeit die Medien. Kritik an der Wirtschaftsweise und die Forderungen nach Veränderung sind an der Tagesordnung. Tagungen auf regionaler und weltweiter Ebene konferieren über Notwendigkeiten „was man tun muss“, um gegenzusteuern.

Die Winzerinnen und Winzer an der Mosel und der Berufsnachwuchs können sagen:
„Wir tun wirklich was, wir reden nicht nur darüber!“ Seit 2016 werden im Rahmen des Projekts „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt“ Möglichkeiten zur Förderung der Artenvielfalt erprobt und auf mittlerweile gut 30 Hektar Rebflächen umgesetzt. Die Untersuchungen von Flora und Fauna, die im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert werden, bestätigen die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen.

Um Artenvielfalt nachhaltig in die Wirtschaftsweise des Weinbaus einzubringen, hat sich die Berufsschule für Weinbau im DLR (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum) Mosel in Bernkastel-Kues entschlossen, im jetzt neu begonnenen zweiten Ausbildungsjahr das Thema Biodiversität verstärkt in den Berufsschulunterricht zu integrieren. In Kooperation mit dem Moselprojekt wurden Aufgabenbögen für freiwillige Hausarbeiten erarbeitet. Diese können nun von den Weinbauschülern bis zum Ende ihrer Berufsschulzeit als Projektarbeit geleistet werden. Die angehenden Winzerinnen und Winzer haben dabei die Wahl zwischen sechs verschiedenen Aufgabenstellungen und sollen diese theoretisch und in Zusammenarbeit mit ihrem Ausbildungsbetrieb praktisch lösen. Um die Biodiversitätsschulung auf breitere Schultern zu verteilen, werden zukünftig außerdem in den Jahrgängen F1 und F2 insgesamt vier verpflichtende außerbetriebliche Veranstaltungen mit einschlägigen Themen und Betriebsbesuchen angeboten, die die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz organisiert.

Die Themen für die freiwilligen Projektarbeiten sind:
Rebgassenbegrünung, Saumbegrünung, Begrünungsmanagement, Trocken-mauern, Strukturelemente  und Müll im Weinberg.

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Es blüht in den Mosel-Steillagen!

Die Begrünung mit standorttypischen Blühpflanzen, dessen Zusammensetzung das Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ zusammengestellt hat, hat sich prächtig entwickelt. Zurzeit weist sie auf den im Frühjahr 2017 und 2018 begrünten Rebgassen einen Blühaspekt von etwa 15 verschiedenen blühenden Wildpflanzen auf.

Fotos: Rebgassenbegrünung2017-2019

Gerade ist der Natternkopf die beherrschende Blühpflanze, begleitet von Ferkelkraut, Taubenkropf-Leimkraut, Weißer Lichtnelke, Gelbem Wau und Schafgarbe, von Kleinem Wiesenknopf, Ackerwitwenblume, Johanniskraut und Weißem Labkraut. Demnächst werden das Gelbe Labkraut und der Wilde Majoran aufblühen. Mancherorts hat auch Phacelia den Winter überstanden und blüht erneut. Dazu kommen blühende Beikräuter wie Klatschmohn oder Klee-Arten. Zahllose verschiedenen Bienen und Tagfalter sind zu beobachten.

Einige Winzerbetriebe haben  – dort, wo die Begrünung zu sehr in die Traubenzone gewachsen ist  –  mittlerweile selektiv die Begrünung gestutzt, gewalzt oder die entsprechenden Rebgassen gemäht. Das Mulchen wäre hier zwar die einfachste, aber auch die schlechteste Lösung, denn es würde alle auf den Begrünungspflanzen lebenden Insekten ums Leben bringen, zu einer sofortigen Stickstoffumsetzung führen und langfristig das Durchsetzen der Gräser fördern.

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36 VIPs – „Very Important Plants“ der Weinbergsbegleitflora

36 Very Important Plants Moselprojekt 05_2019

Diese Bilddokumentation zeigt Fotos von 36 häufig in der Weinkulturlandschaft vorkommenden heimischen Blühpflanzen. Sie begegnen dem Flächenbewirtschafter und Besucher der weinbaugeprägten Talhänge an Nahe, Mosel, Mittelrhein und Ahr auf Schritt und Tritt. Die Blüten der dargestellten Pflanzen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten dar.

Die Artenvielfalt der Moselweinberge ist beachtlich: Im Rahmen des Bundesprojekts „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt“ wurden in den Jahren 2016 und 2018 auf 20 Monitoringflächen in bewirtschafteten Rebflächen und Rebbrachen an der Mittel- und Terrassenmosel insgesamt 400 verschiedene Blühpflanzen, 114 Wildbienenarten, 49 tagaktive Falterarten, 20 Heuschrecken- und 5 Reptilienarten nachgewiesen. Darunter sind viele seltene, geschützte und auf das Weinbergklima spezialisierte Arten.

Das Projekt des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau hat zum Ziel, die Artenvielfalt der Steil- und Steilstlagen zu fördern. Am Projekt beteiligte Winzerinnen und Winzer säen Blühpflanzenmischungen aus Regio-Saatgut als dauerhafte Rebgassenbegrünung oder als Säume an. Sie werten so vorhandene Säume auf und entwickeln sie durch Pflege weiter, darüber hinaus errichten sie auch Strukturelemente. Damit entsteht neuer Lebensraum für blühende Pflanzen, Reptilien und Insekten. Die neu geschaffenen blütenreichen Strukturen bereichern außerdem die Weinkulturlandschaft, stabilisieren das Ökosystem, bieten Pollen und Nektar für Insekten, fördern die Bodenbildung und verhindern Erosion.

Seit 2017 machen die am Projekt teilnehmenden Winzerinnen und Winzer bei der Durchführung dieser produktionsintegrierten Maßnahme positive Erfahrungen. Die aus heimischen standortgerechten Blühpflanzen wie Schafgarbe, Weiße Lichtnelke, Natternkopf, Ackerwitwenblume und Kleiner Wiesenknopf bestehenden Begrünungsmischungen überstehen auch Trockenphasen und wachsen in einem guten Miteinander mit den Reben. Wissenswertes zur Zusammenstellung der Saatgutmischung des „Moselprojekts“ und einzelner Pflanzen finden sich auch in den „Pflanzensteckbriefen“ (hierzu der Link Pflanzensteckbriefe 2018).

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Fachtagung “Biodiversität – was bringt's?”

 14. Februar 2019 im Bauernverbandshaus in Koblenz

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau setzt seit 2016 in seinem Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ in Kooperation mit Winzerinnen und Winzern produktionsintegrierte Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in Steillagenrebflächen an der Mosel um. Manchem stellt sich die Frage nach dem warum? und: was bringt's?

In Fachvorträgen erläuterten Fachleute den „Schatz Vielfalt“ und die Herausforderungen für dessen Erhaltung. Möglichkeiten zur Förderung des Biodiversität im Weinbau waren hier ebenso Thema wie die Pflege der Weinkulturlandschaft. Auch die erforderlichen Kosten für die unterschiedlichen Methoden zur Erhaltung dieses “Paradieses aus Menschenhand” (Zitat: Dr. Axel Schmidt) kamen auf den Tisch. Darüber hinaus wurden Empfehlungen gegeben, wie entsprechende Bausteine  für eine Vermarktungsstrategie aussehen können – kurz gefasst: Gutes tun und darüber reden. Biodiversität als Mehrwert muss mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden, um eine Honorierung über den Weinverkauf zu generieren.

Hier finden Sie die Präsentationen der Fachreferenten:

1 Buchsbaum-Sehn_Moselprojekt 14022019

2 Schmidt_Steillagen-Weinbau und Ökologie 14022019

3 Hilgers_Rebbrachenpflege 14022019

4 Leyer_Biodiversität im Weinbau 14022019; (deaktiviert) @4: Die aktualisierte Präsentation finden Sie im Bericht zur Abschlusstagung am 12.11.2020

5 Wechsler_Tute Gutes und rede darüber 14022019

Kernfrage der Veranstaltung war die Möglichkeit der Inwertsetzung für die Winzerbetriebe, die durch eine modifizierte Wirtschaftsweise die Biodiversität fördern. Drei engagierte Winzer nannten hierzu abschließend Best-Practice-Beispiele: die Intention der Betriebsleiter,  Maßnahmen zur Erhaltung der steillagengeprägten Weinkulturlandschaft und Marketingstrategien.

 

28.10.2018

Begrünungsbroschüre der Initiative „Lebendige Moselweinberge“

“Die Moselweinberge bitten zu Tisch”

Über die Initiative Lebendige Moselweinberge (https://www.lebendige-moselweinberge.de/) und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren wurde eine neue Broschüre herausgebracht: Ein ehemaliger Mitarbeiter des Dienstleistungszentrums Steillagenzentrum Mosel (Bernkastel-Kues), der staatlichen Beratungsinstitution in Rheinland-Pfalz, hat seine in sieben Jahren gesammelte Erfahrung zum Thema „Wildkräuterbegrünung in Steillagen“ in einem kleinen Handbuch zusammengefasst. Unter seiner Regie wurden auf Versuchsflächen unterschiedliche Blühmischungen für Rebgassenbegrünung in Steillagen angesät, jahrelang beobachtet und Versuche zum Pflegemanagement durchgeführt.

Der Verfasser Elmar Kohl entwickelte daraus Tipps zu Aussaat und Pflege von Wildkräutermischungen und brachte seine Beobachtungen und wissenschaftlich messbaren Veränderungen in Kontext mit einer nachhaltiger Wirtschaftsweise. In seiner jetzt erschienenen 28-seitigen Broschüre finden sich auch Hinweise auf empfehlenswerte Saatgutmischungen, darunter auch die in den Jahren 2017 und 2018 eingesetzte Blühmischung des Projekts „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ auf Seite 12. Hinweis: die Saatgutmischung des Moselprojekts wurde mittlerweile weiterentwickelt und dabei vor allem der Anteil an Natternkopf erheblich reduziert. 

Wildkräuterbegrünung in Steillagen_Leb.Moselweinberge_2018

Die zum Projektende 2020 aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse aktualisierten Saatgutlisten des Moselprojekts finden Sie hier: Saatgutmischung Saumbegrünung Moselprojekt

Saatgutmischung Zwischenzeilenbegrünung Moselprojekt

28.09.2018

Das „Wildbienenhotel“ steht – die geflügelten Gäste können kommen!

Im Rahmen des Moselprojekts bauten die Kinder der beiden zweiten Klassen der Astrid-Lindgren-Grundschule in Winningen ein „Wildbienenhotel“.

An zwei Vormittagen lernten die Grundschulkinder auf spielerische Weise viel Spannendes über das Insektenleben der wilden Bienen und dass diese, anders als die Honigbienen, zwar keinen Honig machen, aber wertvolle und effektive Bestäuber für viele Kultur-und Wildpflanzen sind. Zudem erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass es für Wildbienen immer schwieriger wird, geeignete Lebensräume zu finden. Deshalb ist es wichtig, Nisthilfen zu bauen und für einen arten- und strukturreichen Lebensraum mit reichlich Nahrungsangebot zu sorgen.

Die Aktion konnte dank folgender Akteurinnen und Akteure erfolgreich durchgeführt werden: Winzerin Ute Mölich (Weingut Ute Mölich, Winningen), die das Moselprojekt-Wildbienenhotel in ihrem Weinberg aufstellte, die Kinder der Grundschule Winningen mit ihrer Lehrerin Rosi Schuff, die das Wildbienen-Projekt in Vertretung ihrer Kollegin Katrin Hunz in den beiden Klassen ermöglichte und mitorganisierte. Meurer NATÜRLICHES BAUEN GmbH in Koblenz unterstützte die Aktion mit bienenfreundlichem Baustoff.

Die Zweitklässler haben fleißig gebastelt und viele Konservendosen mit Bambusstängeln bestückt. Ein Informationsschild informiert über die Brutbiologie der Wildbienen.

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12.06.2018

Blühende Zwischenzeilenbegrünungen

Die Begrünung mit standorttypischen Blühpflanzen, dessen Zusammensetzung das Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ zusammengestellt hat, blüht nun ein Jahr nach der Ansaat! Zurzeit weist sie einen Blühaspekt von etwa 15 verschiedenen Wildpflanzen auf. Gerade ist Natternkopf der „Chef im Ring“, begleitet von Taubenkropf-Leimkraut, Weißer Lichtnelke, Gelbem Wau und Schafgarbe, Ackerwitwenblume, Johanniskraut und Weißem Labkraut. Demnächst wird auch noch der Wilde Majoran aufblühen. Zahllose verschiedenen Bienen und Tagfalter sind zu beobachten. Die diesjährige extrem feuchtwarme Witterung führt auch bei der Zwischenzeilenbegrünung dazu, dass die Blühabfolge Schlag auf Schlag geschieht. Auch sind die Begrünungspflanzen, allen voran wieder der Natternkopf, sehr hoch gewachsen. Die Winzerbetriebe haben deshalb schon teilweise zumindest selektiv die Begrünung gestutzt oder die entsprechenden Reihen gemäht. Das Mulchen wäre hier zwar die einfachste, aber auch die schlechteste Lösung, denn es würde alle auf den Begrünungspflanzen lebenden Insekten ums Leben bringen, zu einer sofortigen Stickstoffumsetzung führen und langfristig das Durchsetzen der Gräser fördern.

Die auf weiteren Rebflächen im April 2018 eingesäte Zwischenzeilenbegrünung auf Moselprojekt-Rebflächen hatte gute Startbedingungen. Das als Ammensaat beigemischte Phacelia blüht breits wenige Wochen nach der Ansaat und zieht ebenfalls unzählige Blütenbesucher an.

    

Bilder oben und Mitte: Die im April 2017 eingesäte Zwischenzeilenbegrünung mit der Saatgutmischung “Moselprojekt”  begeistert nun durch reiche Blüte.
Bild unten: Das  2018 in die Begrünung als Ammensaat zugemischte Phacelia stellt derzeit eine hervorragende Trachtpflanze für Bienen und  Falter dar.

07.02.2018, Ernst/ Mosel

Fachtagung “Artenvielfalt und Nachhaltigkeit im Weinberg”

Die sehr gut besuchte Fachtagung bot höchst interessante Vorträge zu den Wechselwirkungen zwischen Begrünungen in Rebzwischenzeilen und Fauna sowie Wasserhaushalt. Von wissenschaftlichen Untersuchungen wurde abgeleitet, inwiefern Begrünungen in Rebzwischenzeilen positive oder negative Auswirkungen haben können.

Ergebnis ist, dass es keine allseits gültigen Ergebnisse oder Rezepte geben kann, da die Einwirkungen von Witterung, Besonnung,  Hangneigung, Wasserverfügbarkeit, Bodenverhältnissen, Landschaftsstrukturen,  natürlicher Vegetation und Rohbodenanteil jeden Standort individuell prägen. Hinsichtlich der Einschätzung der Wasserversorgung eines Standortes und seiner Wasserbilanz und nutzbaren Feldkapazität helfen eine Beobachtung der Wetteraufzeichnungen eine genaue Analyse des Bodens sowie die online verfügbaren Bodenkarten (www.LGB-RLP.de). In diesem Kartendienst des Landesamtes für Geologie und Bergbau sind Kriterien wie Wasserbilanz, Hangneigung, Exposition und Grabbarkeit flurstücksgenau einsehbar. Der darin ebenfalls einsehbare Wert zur nutzbaren Feldkapazität erlaubt eine Einschätzung, ob eine Rebfläche für eine Zwischenzeilenbegrünung geeignet ist oder ob z. B. wegen zu geringer Wasserverfügbarkeit lediglich verdunstungsmindernde Maßnahmen getroffen werden sollten.

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10.01.2018         

Moselprojekt erhält Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Das Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – das Moselprojekt“ wurde am 10. Januar 2018 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Auszeichnung wurde im Rahmen des Mosel-Weinbautages im Hotel Moselpark in Bernkastel-Kues von Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, UN-Dekade-Botschafterin, und  Andy Becht, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade übergeben. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Der Einsatz der Winzerinnen und Winzer in den Steillagenrebflächen an der Mosel hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhielt der Weinbauverband Mosel im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e. V. einen „Vielfalts-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das „Moselprojekt“ einen wertvollen Beitrag leistet. Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Website unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

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22.12.2017

Gemeinsam geht's besser

Im Jahr 2016 wurde im Weinort Veldenz im Kreis Bernkastel-Wittlich eine Solidargemeinschaft gegründet. Ziel ist das Einrichten eines Solidarfonds, in den über Spenden ein Beitrag zur Pflege der Weinkulturlandschaft geleistet werden kann. Mit den Finanzmitteln dieses Fonds, dessen Bankkonto über die Ortsgemeinde verwaltet wird, soll zukünftig die Pflege der Rebbrachen finanziert werden. Nun macht dieses Beispiel Schule: auch im benachbarten Ort Burgen werden jetzt erste Schritte in die gleiche Richtung übernommen. Auch hier hat ein örtlicher Winzer erste Gespräche mit der Ortsgemeinde und Eigentümern von Brachflächen geführt, um gemeinsam eine nachhaltige Lösung für die Rebbrachenpflege zu finden.

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26.10.2017

Link zu kurzem Videoclip       Funkgesteuerte Mulchraupe

Rebbrachenpflege mit funkgesteuerter Raupe

Für einen Mulchgang auf  bereits einmal im vergangenen Winter entbuschten Rebbrachen setzte das beauftragte Unternehmen eine ferngesteuerte kleine und sehr wendige Mulchraupe ein. Das Ergebnis war hervorragend! Zusätzliche Freischneiderarbeiten entlang von Trockenmauern stellten auch diese wieder frei – und so wurden zahlreiche Meter Mauer und Hektar Fläche wieder zu wertvollen Lebensräumen für wärmeliebende Reptilien, Insekten und Pflanzen des Offenlandes. Gleichzeitig erreicht diese Brachflächenpflege eine Aufwertung der angrenzenden Rebflächen und des Landschaftsbildes der Weinkulturlandschaft.

In der Steillage ein tolles Gerät für die Brachflächenpflege: eine funkgesteuerte Mulchraupe. (Foto: Anne Buchsbaum)

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10.05.2017

Untersuchungen beweisen: Steillagenweinbau schafft Vielfalt!

Ob Steillagenweinbau tatsächlich biologische Vielfalt schafft, wurde im Jahr 2016 auf ausgewählten Flächen im gleichnamigen Projekt des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e. V. untersucht. Jetzt liegen die Ergebnisse vor: Sie sind nicht nur umfassend, sondern auch erfreulich und teils erstaunlich.

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Die strukturreiche Weinkulturlandschaft an der Untermosel zeichnet sich durch eine vergleichsweise hohe Artenvielfalt aus.


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10.02.2017

Was blüht in meinem Weinberg?

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau stellte in einer Informationsveranstaltung die Blühpflanzen vor, die in der geplanten Saatgutmischung für Saum- und Rebzeilenbegrünung vorgesehen sind und im Frühjahr 2017 zur Aussaat kommen sollen. Darüber hinaus wurde ein floristischer Abriss über den Lebensraum Weinberg geboten. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem praxisorientierten Vortrag zu Erfahrungen im Bereich Aussaat und Pflege von Rebzeilenbegrünung.

Lesen Sie hier den vollständigen Bericht und laden Sie die Vorträge und Materialien herunter.

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07.12.2016, Trierer Volksfreund

Veldenzer gründen Solidargemeinschaft : Im Weinberg klar Schiff machen

Immer öfter sorgen Brachflächen in den Weinbergen für Ärger. Sie gelten als Brutstätten für Schädlinge. Mit einem Solidarprojekt wollen die Veldenzer diesen sogenannten Drieschen zu Leibe rücken – und erhalten Unterstützung vom Bauern- und Winzerverband. Weiter zum vollständigen Bericht (externer Link zu volksfreund.de).

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Kontakt

Ansprechpartnerin beim Bauern- und Winzerverband  Rheinland-Nassau e. V.
Karl-Tesche-Straße 3
56073 Koblenz

Anne Buchsbaum-Sehn
Tel.: (+49) 0261 / 98 85 – 10 15 
Mail: moselprojekt@bwv-net.de

Gefördert bis Dezember 2020 durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.