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Moselprojekt aktuell - 20.10.2017

Teilerfolg: Keimen der Zwischenzeilenansaat

Nach laufender Beobachtung der im April/Mai 2017 ausgebrachten Zwischenzeilen­ansaat ist nun Erfolg zu verzeichnen:

Die Ansaat der blütenreichen ausdauernden Mischung aus Saatgut aus der Region erfolgte bei trockenem Wetter, das auch anschließend noch weitere 3 Monate anhielt. In Verbindung mit extremer Hitze stellte es einen für alle landwirtschaftlichen Kulturen denkbar ungünstige Witterungsverlauf dar. Das Niederschlagsdefizit betrug zeitweise Minus 80 Prozent, bei gleichzeitig um 20 % höheren Sonnenstunden und bis Juli um 1 Grad C höherer Durchschnittstemperatur, immer im Vergleich mit dem vieljährigen Mittel. Erst Mitte Juli regnete es reichlich und anhaltend, dennoch ist bis September noch ein Niederschlagsdefizit von etwa 8-15 % zu verzeichnen. Der Regen kam zur Unzeit, zur Reifezeit der Trauben. Diese begann im Schnitt um drei Wochen vor den Durchschnittstermin und damit historisch früh. Die Lese-Erträge fielen deutlich geringer aus als in den Vorjahren (auch bedingt durch Trockenheit und Spätfrost im April), die Trauben hatten aufgrund der feuchten Wetterlage ab August zunehmend mit Pilzkrankheiten zu kämpfen.

Doch zurück zur blütenreichen Zwischenzeilenansaat: bis August war kein Keimerfolg zu verzeichnen. Die jeweiligen Winzerinnen und Winzer hielten sich dennoch an die Pflegevorgabe, die angesäten Reihen erst ab Anfang Juli zu mähen oder zu walzen. Dadurch konnte sich in diesen Zwischenzeilen die natürliche Spontanvegetation ungestört entwickeln. Mancher Winzer äußerte ab August seine Genugtuung, er sei froh über jede Art von Zwischenzeilenbegrünung, sie reduziere das Wasserangebot für die Trauben.

Nun im Oktober kann zumindest in feinerdereichen Lagen ein Keim- und Aufwuchserfolg folgender Blühpflanzen aus der „Moselprojekt-Saatmischung„ verzeichnet werden:

Gewöhnliche Schafgarbe, Natternkopf, Labkraut, Gewöhnliches Ferkelkraut, Dost, Spitzwegerich, Weiße Lichtnelke, Taubenkropf-Leimkraut und Kleiner Wiesenknopf sind nun in den Herbstmonaten deutlich gehäuft in den mit der Moselprojekt-Zwischenzeilenmischung angesäten Reihen aufzufinden.

Somit haben sich zumindest die Pioniere noch im Jahr 2017 gezeigt. Es bleibt die Hoffnung, dass sich im kommenden Frühjahr die noch fehlenden der insgesamt 24 verschiedenen regional beheimateten Blühpflanzenarten der eigens entwickelten Saatgutmischung entwickeln.

Im Vergleich zur Nachbarzwischenzeile zeigt sich hier eine deutlich erhöhte Artenvielfalt.

Kontakt

Ansprechpartnerinnen beim Bauern- und Winzerverband  Rheinland-Nassau e. V.
Karl-Tesche-Straße 3
56073 Koblenz

Anne Buchsbaum-Sehn und
Carmen Kittelberger
Tel.: (+49) 0261 / 98 85 – 10 15
Mail: moselprojekt@bwv-net.de

Gefördert bis Dezember 2020 durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.